Oh höret, Ihr Leute, weit und breit,
vom Licht, das durch die Dunkelheit schneidet. In dieser erzähl' ich, ohne Groll, die Geschichte der Kerze, wahrlich toll.
In finst'ren Nächten, lang vor unserer Zeit, als noch kein Schalter brachte Licht so weit, da war's die Kerze, die mit sanftem Schein, ließ uns nicht in der Dunkelheit allein.
Aus Bienenwachs, so rein und fein gesponnen, hat manch ein Mönch sein Werk begonnen. Im Kloster, bei des Abends letztem Mahl, erhellte Kerzenlicht den dunklen Saal.
Doch halt! Nicht nur in Kirchen, nein, auch auf Märkten, in den Stuben klein, überall fand man des Lichtes Spur, die Kerze ward des Lebens Zier und Zierde pur.
Doch lasst uns lachen über manche Not, denn Kerzenmachen war nicht ohne Todesdroht. Beim Schmelzen, Gießen, gar ein heikles Tun, manch einer fand dabei nicht seinen Ruh'n.
So mancher Knappe, ungeschickt, gar dumm, ließ Wachs sich ergießen über seinen Daum'. Und Damen, ach, so zart und fein, beklagten oft des Rußes schwarzen Schein.
Doch trotz alledem, in jeder Nacht, hat uns die Kerze Freude bracht. Mit ihrem Licht, so zart und klar, machte sie manch dunkles Zimmer wunderbar.
So endet hier die Kerzengeschicht', doch ihr Schein aus unseren Herzen weicht nicht. In jedem Winkel, jedem Raum, lebt weiterhin ihr sanfter Traum.
So nehmt nun diese Zeilen, froh und heiter, die Kerze macht unser Leben weiter, lichter, heller, voller Glanz, ein Zeugnis alter Handwerkskunst im Tanz.